Ihr habt einen absoluten Geistesblitz – das Thema, auf das die Welt wirklich wartet. Und dann? Schweigt die Tastatur. Willkommen im Club! Auch nach über einem Jahrzehnt Bloggen kenne ich dieses innere Zögern – aber auch die Tipps, die dagegen helfen.
1. Das Thema – Fundament eures Beitrags
Im Internet lädt jeder alles hoch – und das ist einer der Gründe, weshalb man nicht alles glauben sollte, was im Internet steht. Gerade deshalb heißt das aber auch, dass dass ihr mit eurer fundierten Expertise glänzen könnt.
Euer Brainiac-Move: Haltet euch nicht zurück! Wenn ihr wisst, wovon ihr redet, dann redet auch darüber. Werdet zum unbestrittenen „Godfather“ oder zur „die Koryphäe“ eurer Nische!
2. Die Zielgruppe
Angenommen, ihr habt das ultimative Geheimrezept für Superwaffeln. Mich persönlich hättet ihr damit sofort geködert – aber leider bin ich hier nicht der Maßstab für alles (obwohl ich das natürlich gerne wäre ;)). Die knallharte Wahrheit ist aber: Ein Waffelrezept ist auf einem wissenschaftlichen Blog so deplatziert wie die Axt 2000 im Spielzeugladen. Eure Stammleserschaft will mathematische Kunststücke. Ihr müsst entweder eine legitime Story um die Waffeln backen à la: „Wie mir die Goldene-Schnitt-Waffel die Lösung für die Riemannsche Vermutung lieferte“ oder das Rezept an anderer Stelle veröffentlichen.
Euer Brainiac-Merksatz: Ihr schreibt nicht nur für neue Leser, sondern auch für die treue Fanbase, die schon da ist.
3. Die Konkurrenz? – Egal!
Das Thema ist schon millionenfach durchgekaut worden? Glaubt mir, dieser Gedanke ist der größte Spielverderber. Selbst dieser Artikel hier ist keine bahnbrechende Weltneuheit. Aber wisst ihr was? Keiner davon ist wie euer Artikel.
Ihr schreibt anders, erklärt anders, seid anders drauf. Während der eine mit Fachbegriffen um sich wirft , nutzt ihr witzige Vergleiche oder malt lieber Bilder. Es ist völlig egal, wie die anderen es machen. Bleibt eurem eigenen Wording treu! Allein dadurch werdet ihr euch abheben – seid einfach die beste Version eures authentischen Selbst!
Eure Brainiac-Philosophie: Du bist du und das ist true. Es gibt niemanden, der mehr du ist als du.
4. Der Aktionismus – Einfach machen
Ihr seid bereit, aber wisst nicht, wo ihr anfangen sollt? Ich verrate euch zwei Tricks für den absoluten Schreib-Turbo:
- Reden ist Gold: Schnappt euch euer Handy und sprecht eure Gedanken einfach als Sprachnotiz auf. Die Ideen kommen oft schneller, als die Finger tippen können. So umgeht ihr die Selbstbremse und die Sätze sprudeln ungefiltert heraus.
- Der Anti-Perfektionismus-Start: Fangt direkt mit dem Hauptteil an. Lasst Titel, Überschriften und Einleitung erst einmal links liegen. Hand aufs Herz: Das ist doch der Part, bei dem man sich sonst den Kopf zerbricht, bis die grauen Zellen streiken.
Euer Brainiac-Einmaleins: Ihr wisst nach dem Schreiben ganz genau, was im Artikel steckt. Dann könnt ihr Titel und Einleitung so präzise und knackig formulieren, dass selbst Google applaudiert. Easy peasy!
5. Die Erwartungshaltung – Fragt die Tante, nicht den Prof!
„Wer schreibt, der bleibt“, sagte mein Deutschlehrer. Recht hatte er. Aber mal ehrlich: Damals in der Klausur haben wir uns auch gefragt: „Was will der Lehrer hören, damit ich die beste Note kriege?“
Beim Bloggen ist das euer Job: Überlegt, was eure potenzielle Leserschaft erwartet. Viele kommen über Suchmaschinen – sie haben geklickt, weil Titel und Zusammenfassung ein Versprechen gegeben haben. Und jetzt müsst ihr dieses Versprechen halten!
Euer Brainiac-Trick: Fragt Leute, die nicht so tief in der Materie stecken. Fragt Familie, Freunde, oder sogar die Nachbarin, was sie vom Titel erwarten. Und wenn sich das mit dem Inhalt des Artikels deckt: Super!
6. Die Lesbarkeit: Mama muss es verstehen können!
Klar, unter Fachleuten könnt ihr mit Fachwörtern glänzen wie ein frisch polierter Pokal. Ich könnte jetzt ja auch mit Flesch-Index, Nischenstrategie und Twitter Cards um mich werfen. Aber hey, wir sind hier in einem Tipp-Artikel – nicht in einer geheimen Experten-Sekten-Sitzung.
Eure Brainiac-Regel: Erklärt das Thema so, wie ihr es eurer Mutter erklären würdet. Denn die Zielgruppe ist oft viel breiter, als wir annehmen. Geht davon aus, dass nicht jeder euer fundiertes Fachwissen teilt.
Kleine Ausnahme für die Nerds: Wenn ihr einen Hyper-Fachblog über adjektivische Nomendeklinationen betreibt, dann haut sie selbstverständlich raus!
7. Konzentration: Erst Wurst, dann Feinschliff!
Ihr haut in die Tasten und plötzlich: Das Wort liegt euch auf der Zunge, aber es will einfach nicht raus? Und dann kommt die innere Kritik: „Das ist aber nicht schön ausgedrückt!“ oder „Upps, das Wort hast du schon dreimal benutzt!“
Stopp! Dieses Suchen nach Synonymen ist der absolute Fadenkiller! Es ist wie der Moment unter der Dusche, an dem die besten Ideen kommen – nur umgekehrt. Während ihr nach dem „perfekten“ Wort sucht, verliert ihr den ganzen Text aus den Augen.
Euer Brainiac-Tipp: Schreibt den Entwurf ungefiltert zu Ende. Erst wenn der ganze Artikel auf dem (digitalen) Papier ist, beginnt ihr mit dem Feinschliff. Erst die Wurst, dann die Deko. So einfach, so effektiv.
