… Ene mene muh – und raus bist du!
Facebooks neuer Algorithmus senkt die organische Reichweite
Was seit Monaten be- und gefürchtet wird, schlägt gestern ein wie eine Bombe: Mark Zuckerberg krempelt den Newsfeed-Algorithmus auf Links.
Als ich meinem Mann abends von den News aus Social Media-City erzählen will, antwortet der: »Ja, ich habe davon gelesen. Die Facebook Reichweite sinkt ins Bodenlose«.
Wenn diese Informationen selbst meinen Mann schon erreicht haben, ist es schlimm. Sehr schlimm! Immerhin ist er Informatiker und seine wohl größte soziale Interaktion des Tages besteht aus dem Compilieren von Code.
Okay. Das war’s dann also. Klappe zu, Affe tot. Verdammte Axt 2000: Jetzt ist Panik angesagt – am Besten in der Kombination mit unkoordiniertem Umherennen und Durcheinanderfaseln. Wer vorher noch keinen Schiss hatte, hat ihn spätestens jetzt.
Hört auf mit dem Geheule! Chillt mal!
Wenn eines seit Anbeginn der Menschheit funktioniert, dann ist es Panikmache. Wenn wir Menschen glaubhaft versichern können, dass ihre Existenz bedroht ist, handeln diese Menschen irrational. Der beste Moment um zuzuschlagen – und ihnen Ads nahezulegen.
Weil doch nichts anderes einen Sinn ergibt, denn… nicht vergessen: Die Sichtbarkeit wird eingeschränkt und die Reichweite wird logischerweise sinken. Die prunkvollen Reden an das gemeine Fußvolk kann man sich also klemmen. Es sei denn, man steckt Geld hinein.
Drehen wir das Zahnrad einfach mal weiter: Wir haben Geld in unsere Anzeige gesteckt – die Reichweite kommt uns nur so zugeflogen. Wir bauchpinseln uns für diese Leistung.
In Wahrheit haben wir aber nur eines getan: Wir haben Geld für das Bewerben eines Posts verbraten, der von allein diese Reichweite nie errungen hätte, weil er einfach nicht relevant genug gewesen wäre, um in den Newsfeed eingespielt zu werden.
Und das ist der Schlüssel: Relevanz!
oder: Die Spreu von dem Weizen trennen
Ich traue mich fast nicht es laut auszusprechen, aber der neue Facebook Algorithmus ist nicht der Feind – und doch ist es er, der momentan den Kopf hinhält.
Wir wissen noch nicht, welche Auswirkungen die Neuerungen auf unsere Seiten haben, aber wir wissen, dass unsere Posts nicht so einfach absaufen wie der Kapitän des sinkenden Schiffs. Unsere Inhalte werden weiterhin ausgespielt werden – und zwar je nach Relevanz des Posts für die Follower der Seite.
Der Fokus liegt hier auf der persönlichen Beziehung: Kann man davon ausgehen, dass die Follower ein Interesse an dem Inhalt des Postings haben? Kann der Post Interaktionen hervorrufen? Interagiert die Seite auch mit ihren Followern?
Na, dann ist doch alles super!
Und wenn ihr mich fragt: Wer echt Schiss in der Buchse hat, weil er seine Reichweite gen 0 schwinden sieht, sollte vielleicht darüber nachdenken, wie qualitative Arbeit aussieht, anstatt sich Gedanken darüber zu machen, wie er seine irrelevanten Posts durch Budget kurzzeitig reichweitenstärker zaubert.
Hört auf eure irrelevanten Posts in meinen Newsfeed einzukaufen und liefert lieber qualitativen Content Klick um zu Tweeten
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