Snapchat vs. Instagram Stories oder: Der Kampf der Giganten.
Ladies and Gentleman!
In der gelben Ecke, aus Kalifornien, dem Bundesstaat, der die meisten Hollywood-Filme produziert: Snapchat!
In der rot-blau-gelben Ecke, Oldie but Goldie, ein San Franciscoer im Exil: Instagram.
Die beiden Plattformen schenken sich nichts. In Form von regelmäßigen Updates, die das ultimative Selfie-Movie-Erlebnis versprechen, wird regelmäßig angegriffen, ausgeholt und eingesteckt.
Verdammte Axt 2000: Die Menge gröhlt – und bezieht Stellung.
Snapchat oder Instagram Stories?
Wieso, weshalb, warum?
Ich habe meine Community auf beiden Kanälen gefragt.
Bevor wir aber die Ergebnisse bestaunen, muss an dieser Stelle erwähnen dass sich meine Follower- / Zuschauerzahlen auf beiden Kanälen exorbitant unterscheiden:
Auf Instagram habe ich 12,5 Tsd. Follower, auf Snapchat erreiche ich gerade mal 1/100 Views.
Allerdings nutze ich Instagram quasi nur, um ein paar Bilder hochzuladen und Snapchat, im Vergleich dazu, um aktiv Stories zu teilen, Stories zu schauen und mit meinen Zuschauern in Kontakt zu bleiben.
Kein Wunder also, dass tausende Nachrichten der Snapchat-Community eintrafen, während sich meine Instagram Follower teilweise in großes Schweigen hüllten, als es hieß: Warum seid ihr hier – und nicht auf der anderen Seite der Macht?*
*Ich habe »offen« gefragt, sprich: Es gab keine Multiple-Choice-Antwortmöglichkeiten, aus denen die Befragten ohne großes Nachdenken auswählen konnten. Generell stand es jedem offen auch mehrere Antworten zu nennen.
Die Snapchatter lieben ihr Netzwerk wegen…
Authentizität
– »Für mich ist Instagram nach wie vor ein Hochglanzmagazin. Ich habe letztens in die Story eines Lifestyle-Accounts geschaut und fand es sehr verwunderlich, das Mädel ungeschminkt zu sehen. Das passte irgendwie nicht zu Instagram. Das passt eher zu Snapchat«
– »In meinem Kopf ist Instagram immer noch ein Netzwerk für Bilder. Und klar, irgendwie formt sich dadurch auch ein Bild von einer Person oder einem Unternehmen. Und ich nutze meinen Instagram-Kanal nicht für Stories, weil ich Angst habe, dass meine Follower sich schon ein Bild von mir geformt haben – und ich dann ganz anders bin, als sie erwarten.«
– »Snapchat ist authentischer, weil man nicht so öffentlich ist. Hier kann man sich leichter zeigen, wie man wirklich ist.«
Interaktion
– »Sprachnachrichten! Bei Snapchat kann man sich Sprachnachrichten schicken. Das macht die Kommunikation echt einfacher.«
– »Snapchat ist wie eine Familie: Wir machen gemeinsame Aktionen und stehen in einem besseren Kontakt zueinander«
Eigene Geschichte
– »Snapchat ist ein eigenes Ding! Die Story steht für sich selbst. Bei Instagram nutze ich die Storys als verlängerte Beschreibung zu einem Bild. Dort gibt’s dann einen Blick hinter die Kulissen.«
– »Snapchat ist eigenständig für mich. Nicht wie bei Facebook Stories, Instagram Stories oder WhatsApp Stories. Snapchat ist losgelöst.«
Filter & Geofilter
– »Snapchat die besseren Filter. So eine reine Haut habe ich bei Instagram nicht«
– »Die Geofilter bei Instagam sind wenig einfallsreich. Bei Snapchat sind sie individueller und optisch ansprechender«
Exklusivität
– »Die Comunity lässt sich mehr auf die Story ein, weil man hier bewusster folgt. Hier gibt’s ja auch keine Bilder wie bei Instagram, Posts wie bei Facebook oder Chats wie bei WhatsApp. Bei Snapchat ist man, weil man die Storys schaut.«
– »Dadurch, dass man seine Zuschauer hauptsächlich durch Empfehlungen bekommt, ist Snapchat exklusiver.«
– »Snapchat ist pseudoanonym. Wer meinen Nutzernamen nicht kennt, findet mich nicht.«
Keine Statistiken
– »Jeder ist hier gleich viel „wert“. Egal ob großer Account oder kleiner Account. «
– »Es gibt keinen Schwanzvergleich über Followerzahlen«
– »Ich finde es gut, dass man hier eben nicht auf den ersten Blick sieht, wer wem folgt oder von wem gefolgt wird.«
Nicht Facebook
– »Ist eben kein Facebook«
– »Gehört nicht dem Zuckerberg!«
Abstimmungen
– »Snapchat ist super für Abstimmungen mit mehreren Antwortmögichkeiten. Ich musste letztens auf eine Event und habe mich nicht für ein Outfit entscheiden können. Da habe ich meine Follower per Bildschirmumfrage befragt.«
Memories
– »Insta hat keine Memories-Funktion!«
Und die Instagramer? Die lieben ihr Netzwerk wegen…
Reichweite
– »Ich habe meinen Instagram-Account schon ein paar Jahre und mittlerweile eine starke Community. Hier fiel mir der Start leichter, weil ich aus meinen Followern einfach Zuschauern machen konnte.«
– »Bei Instagram kann man leichter starten und muss sich den Account nicht erst mühsam hocharbeiten.«
Statistiken
– »Meine Zahlen sind öffentlich einsehbar. So weiß jeder Follower / jedes Unternehmen direkt, wieviel Potential in meinen Storys steckt.«
– »Bei Instagram ist es einfacher die Zahlen offenzulegen. Das ist insbesondere für mögliche Kooperationen interessanter.«
Öffentlicher
– »Die Kombination aus Bilder – und Storynetzwerk macht das interessanter für mich. Durch die Bilder kann ich einen ersten Eindruck hinterlassen und neue Follower / Zuschauer gewinnen.«
– »Instagram ist öffentlicher. Hier kann ich anderen Accounts folgen und sehe direkt, wem sie folgen. So finde ich neue Accounts, denen ich folgen kann.«
Eine App
»Ich habe schon so viele Apps auf meinem Smartphone. Instagram habe ich eh. Warum soll ich mir dann noch nen neuen Account machen?«
Fazit
Mit Snapchat und Instagram Stories steigen zwei große Rivalen in den Ring, die ihre Fans um die Wette brüllen lassen – dabei bedienen sie doch eigentlich komplett verschiedene Zielgruppen. Zumindest ist es das, was ich aus meiner Umfrage als Resume ziehen kann.